Verhörprotokolle Anna Stark
45r
Anna Hanß Starcks Wittib die hebAm , Alte //
glöcknerin, sagt guttlichen Vnd ohne tortur, daß vor //
Vngefehr 14 Jahrn, alß ihr durch die Verstorbene //
Martin Sattigs Frauw angemuttett worden, sie //
soltt ein hebAm werden. Und sie umb vielen Anhaltens //
willen zu Ihr ins Hauß komen, hab die selbige //
Ernstlich angefangen: sie soltt ihr folgen, das sie //
ihre Kinder desto beßer ausbringen mögte. Alß //
sie nur midt ihr in die Stuben gangen, sey auff //
der Banck ein Schwartz bekleidte manß Persohn //
gesessen, sie angeredt, ob sie Ihnen haben haben //
woltte, er woltt ihr helffen, die Kinder ernehren. //
Darauff sie geantwordt Ja. Und Ihm die lincke //
Handt geben, auch versprochen mit leib Vnd Seel //
sein Zu sein. Warauff derselbe so baldt mit ihr //
in der Stuben Auff dem Sitzbeth bulirt. Sie hab //
Aber die Nadtur Kalt befunden. Vnd alß der //
geist von ihr auffgestanden, sey sie gewar //
worden, daß der selbige mann breite Kyfüß //
gehabt Vnd wieder mit Feuwr Verschwunden. //
Darauff seye die gedachte Martin Sattigs //
Frauw wieder zu ihr in die Stuben kommen, //
habs ihr verwißen. Sie aber hab sie getröst, //
sol zu Frieden sein, er werde ihr nichts schaden. //
Vber 4 tag aber sey er morgens Vor tag //
zu ihr in ihr hauß kommen und gesagt, sie soltt //
mit ihme zu der tauff fahrn, so balt sey Martin //
Sattigs Frauw auch kommen Vnd ein offengabell //
Pracht. Da hetten sie beyde weiber sich sampt //
dem Buehlgeist darauff gesezt und hinauß //
Transkription
Barnabás Guitmann, Stefanie Kaminski, Vivien Leue, Julia Nixdorf und Anne-Christin Lux