Hexenprozesse in Kurmainz

Verhörprotokolle Michel Fritz

53r

[Bild: Stadtarchiv Mainz]

Michel Fritz Erlis Müller hatt anfangs //
auf vmbstendigs Erinern ihme Vor ausbleiblicher //
marter zu sein, Vnd sein Auf ihme, Vielfaltiges //
angebens beZiechtiges Zauberey laster, in der //
güdte Von sich zu thun und Zu bekennen und //
als er in seinem Laugnen bestendig blieben, //
ist er Von dem Meister erstlich an ein Bein //
Auf 2 Vater Unser lang beschraubt worden. //
Hatt er geschrien, macht auf, er beger, Rundt //
Zu bekennen {und sagt}, das Vor Vngefehr etlich Vnd dreisig //
Jahren der gewesene Keller Heinrich Neur vnd sein erste //
Hausfrauw Brigita, ihne zu sich ins schoß in //
die klein Stuben geladen. Und under andern //
zu ihm angefangen, sie wolten ihm ein ander weib //
geben, er hete gar ein Böses weib. Als er nun //
solches abgeschlagen, hab die Kelerin Angefangen und //
gesagt, waß er thun wölle, sein Frauw, so der //
Herbertin dochter gewesen und gestorben, könne //
es doch auch. Darzu gemelder gewesner Keller //
Heinrich Neur Auch Kommen, und ihne vollendes //
Darzu beredt, das[s] er mit ihme in mühlgarten //
gangen, Daselbsten hedten {sie} beyder ihme ein //
grüne bekleidte weibs-persohn vorgesteldt. //
Und gesagt, er soldt dieser Verheisen, als er nun //
derselbige die Rechte Handt geben, und ihr versprochen, //
mit leib und Seel sein zu sein. Hab selbigen //
mahls nicht mit ihr buliret. Des andern tags //
hernacher sey der buhlgeist an den gemelden Ortt //
wieder zu ihm komen, da hab er mit ihr burliredt, //


 
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