Hexenprozesse in Kurmainz

Die Dieburger Wasserburg

Das Aussehen der spätmittelalterlichen, heute weitestgehend zerstörten Burganlage der Mainzer Erzbischöfe beschreibt um 1650 der Jesuit Johannes Gamans:

"Diepurgum perfluit Gersprenza fluvius ita a pago ubi oritus vulgo dictus et Stockstadii Moenum influit. Ultra hunc fluvium sita est arx, quam Joanni I Wenceslai Lucemburgici frater circa an. 1372 quorum privilegia antecessorum confirmavit aedificare coepit, unicamque domum quam hodiernum cellerarius incolit, construxit cum alteram angulariter respondentem anjecet eius successor Adolph a Nassaw, id quod eius insignia quadripartito scuto incisa et infirma eius substructionis parte testantur. Eadem etiam in aula superiore picta sunt cum magnifica pompa catafractorum nobilium, forte alienus Ludi Equestris aut solemnis ingressus ipsius Adolphi electoris praecedunt equites Cronberg et Riedesel, sequitur comes Rieneckius et alius cum scuto quadripartito, cuius 1 et 4 areolae coeruleae insistis erectus leo fulvus similiter bini leonis fulvi 2 et 3 rubra. Item alius cum scuto albo et leone coeruleo. Ex opposito huius aedificii ultra aream amplam et altam, condidit Bertholdus Elector Mog. Uti eius insignia testantur eadem idem et avorum ipsius insignia visuntur in fenestris amplae aulae superioris. "

 

"Dieburg durchfließt der Fluss Gersprenz, der nach der Gegend, wo er entspringt, seinen Namen trägt und der bei Stockstadt in den Main mündet. Jenseits des Flusses liegt die Burg, die (Erzbischof) Johann I., der Bruder des Königs Wenzel von Luxemburg um das Jahr 1372, nachdem er die Privilegien seiner Vorgänger bestätigt hatte, zu bauen begann.

Er errichtete das Haus, wo heute der Kellerer wohnt. Ein anderes Gebäude, im rechten Winkel dazu, baute sein Nachfolger Adolph von Nassau, wie sein eingehauenes Wappen mit dem vierfach geteilten Schild am unteren Teil des Erdgeschosses bezeugt. Dieses ist auch im oberen Saal gemalt, zusammen mit einem prächtigen Triumphzug gewappneter Adliger, vielleicht anlässlich eines Turniers oder beim feierlichen Einzug des Kurfürsten Adolph selbst. Voran gehen die Ritter Cronberg und Riedesel, es folgen der Graf von Rieneck und ein anderer mit geteiltem Wappenschild, dessen erstes und viertes blaues Feld einen goldenen aufrechten Löwen zeigt, gleichermaßen das zweite und dritte rote Feld zwei goldene Löwen. In gleicher Weise folgt ein anderer Ritter mit einem weißen Schild mit einem blauen Löwen darauf. Gegenüber diesem Bauwerk, auf der anderen Seite eines weiten Hofes, gründete Kurfürst Berthold (v. Henneberg) ein anderes, geräumiges Gebäude, wie sein Wappen bezeugt. Sein und seiner Vorfahren Wappen sieht man auch in den Fenstern der großen Halle im Obergeschoß."

0.1.Nachweise

Verfasser: Peter Murmann.

 
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